Hydraulischer Abgleich: So heizen wir effizienter
Klimaschutz und Haushaltskasse – wir wollen beides im Blick behalten. Nicht nur beim wöchentlichen Großeinkauf, sondern auch beim Heizen. Und hier kommt auch gleich der hydraulische Abgleich ins Spiel. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Aber mal von vorn: Wir haben eine Hybridheizung, eine Kombination aus Öl-Brennwertheizung und Solaranlage auf dem Dach, die sparsam Haus und Trinkwasser erwärmt. Grundsätzlich läuft es mit dem Heizen und Kosten sparen also ziemlich gut. Allerdings habe ich vor kurzem bemerkt, dass bei uns irgendwas nicht stimmte. Als wir nach dem Sommer die Heizung wieder auf Winterbetrieb eingestellt hatten, passierte Folgendes: Im gesamten Erdgeschoss – vor allem in meinem Arbeitszimmer – rauschte es in den Heizkörpern. Im Obergeschoss wurde der Heizkörper im Badezimmer nicht mehr richtig warm, auch nicht bei voll aufgedrehtem Thermostat. Also war uns schnell klar, dass sich ein Fachbetrieb das Ganze mal näher ansehen sollte…
Hydraulischer Abgleich: Mehr Wärme, weniger Kosten
Während ich den Experten an der Strippe hatte, wurde schnell klar, was uns helfen könnte – und so vereinbarten wir einen Termin für einen hydraulischen Abgleich, bei dem die Vorlauftemperatureinstellung unserer Heizung, die Voreinstellung der Thermostatventile und die Leistung unser Heizungspumpe überprüft und bedarfsgerecht eingestellt werden sollten. Ziel ist, jeder Heizfläche möglichst genau die notwendige Heizleistung zur Verfügung zu stellen – nicht mehr und nicht weniger. Bei größeren Abweichungen werden die Räume auf verschiedenen Etagen unterschiedlich warm. Vor allem Heizkörper in Zimmern, die weit vom Heizkessel entfernt sind, bekommen öfter Probleme, richtig „anzuspringen“. Deshalb wurde es bei uns im Obergeschoss nur langsam oder auch gar nicht richtig warm, während sich das Erdgeschoss – also nah am Heizungskeller – schnell und stark erhitzte.
Als der Experte für den hydraulischen Abgleich bei uns war, hat er erstmal eine Bestandsaufnahme der einzelnen Räume gemacht. Wie gut ist die Dämmung der Außenwände, wie hoch sind die Wärmeverluste der Fensterflächen? Wie leistungsfähig sind die Heizkörper in den einzelnen Räumen? Eine Software für den hydraulischen Abgleich hat die ganzen Daten ausgewertet und am Ende die optimale Vorlauftemperatur für das System sowie die benötigte Wassermenge der einzelnen Heizkörper berechnet. So konnte der Experte die komplette Heizung an unsere Wärmebedürfnisse anpassen. Durch den hydraulischen Abgleich vergeuden wir keine wertvolle Energie mehr und das Rauschen heizungsnaher Heizkörper, das uns so gestört hat, ist nun kaum noch zu hören!
Wie ein hydraulischer Abgleich funktioniert, seht ihr hier:
Fazit:
Der hydraulische Abgleich optimiert die Heizungsanlage. Danach wird es in allen Räumen gleichermaßen und im richtigen Maß warm. Hat es vorher an manchen Heizkörpern gerauscht, sollte das nach dem Abgleich auch vorbei sein. Wer ein Haus oder eine Wohnung besitzt, sollte also checken lassen, ob auch seiner Heizung ein hydraulischer Abgleich guttut und er dadurch Energie und Kosten sparen kann.
