Sie planen, Ihre Ölheizung zu modernisieren? Oder Sie wollen ein Haus kaufen, in dem eine alte Ölheizung installiert ist? Dann stehen Sie auch vor der Frage, was mit dem alten Heizöltank passieren soll.
Alten Heizöltank weiter nutzen oder austauschen?
Hier finden Sie alle Antworten zur Zukunft Ihrer Tankanlage:
- Muss ein alter Tank grundsätzlich erneuert werden?
- Wann sollte ein Kunststofftank ausgetauscht werden?
- Entspricht mein Tank den aktuellen gesetzlichen Anforderungen?
- Hat der Tank die richtige Größe für meinen Energiebedarf?
- Wieviel Platz braucht ein neuer Heizöltank?
- Wie sinnvoll ist es, weiter mit Öl zu heizen?
Muss ein alter Tank grundsätzlich erneuert werden?
Nein. Ist der Heizöltank in einem guten Zustand und entspricht er den gesetzlichen Anforderungen, können Sie ihn unabhängig vom Alter weiter nutzen. Aber wer ein altes Haus kauft oder erbt, führt meist Sanierungsmaßnahmen durch und senkt dadurch den Energiebedarf. Die Erneuerung einer veralteten Ölheizung mit Brennwerttechnik etwa, senkt den Energiebedarf um bis zu 30 Prozent. Dann kann es sinnvoll sein, den vorhandenen Tank gegen einen deutlich kleineren auszutauschen.
Torsten Hartisch, Sachverständiger für Heizölverbraucheranlagen:
„Achten Sie bei der Übernahme eines Hauses darauf, vom Vorbesitzer alle vorhandenen Unterlagen zur Tankanlage zu erhalten. Wichtig ist zum Beispiel die Meldebescheinigung der Tankanlage bei der zuständigen Behörde. Alte Heizöl-Rechnungen oder Lieferscheine helfen Ihnen zusammen mit dem Energieausweis, den bisherigen Energiebedarf einzuschätzen und geplante Maßnahmen zur Modernisierung besser bewerten zu können.“
Wann sollte ein Kunststofftank ausgetauscht werden?
Ein Kunststofftank sollte ausgetauscht werden
- wenn sich ein sogenannter Elefantenfuß bildet, also eine Ausbuchtung im Bodenbereich des Tanks.
- wenn sich ein sogenannter Sattel bildet, also das Tankdach beziehungsweise der Tankscheitel absinkt. Verformungen in diesem Bereich gefährden die Verbindungsleitungen für Befüllung und Entlüftung des Tanks sowie für die Heizölentnahme.
- wenn die Behälterwände verspröden oder sich stark verfärben, etwa durch direkte Sonneneinstrahlung.
- wenn sich Spuren einer übermäßigen Dehnung zeigen, sogenannter Weißbruch.
- wenn Unregelmäßigkeiten in der Geometrie der Tankanlage sichtbar werden, wie etwa eine zur Seite geneigte Hauptachse, Ausbeulungen nach außen, Knickstellen nach innen, ungleiche Tankmittenabstände oder Abstützung des Tanks an der Wand des Aufstellraums oder an einem anderen Tank.
Was machen andere mit ihrem alten Heizöltank?
Wir zeigen anhand praktischer Beispiele von erfolgreichen Sanierungen aus ganz Deutschland, wie mit einer neuen – oder alten – Lösung für den Heizöltank mehr Platz oder mehr Sicherheit geschaffen wurde und wie sich das auf die Kosten auswirkt.
Entspricht mein Tank den aktuellen gesetzlichen Anforderungen?
Hauseigentümer sind für den sicheren Zustand ihrer Immobilie verantwortlich. Vergleichbar zur Pflicht, Rauchmelder zu installieren, gibt es auch gesetzliche Regelungen für den sicheren Betrieb eines Heizöltanks. Ob Ihr Tank den aktuellen Anforderungen entspricht oder wie er gegebenenfalls instand gesetzt oder nachgerüstet werden kann, sagt Ihnen ein spezialisierter Tankschutz-Fachbetrieb oder ein Sachverständiger.
Hat der Tank die richtige Größe für meinen Energiebedarf?
Das ist eine Frage der Abwägung. Wenn Sie den Energiebedarf durch eine Heizungsmodernisierung senken, können Sie vielleicht auf kleinere Tanks umsteigen. Die können bis zu einem Fassungsvermögen von 5.000 Litern mit der Heizung in einem Raum stehen, so dass Sie möglicherweise Platz gewinnen und den bisherigen Heizöl-Lagerraum anders nutzen können. Wenn Sie den Platz aber haben und Ihr alter Heizöltank intakt ist, können Sie mit einem großen Lagervolumen maximal von Niedrigpreisen am Heizölmarkt profitieren.
Wieviel Platz braucht ein neuer Heizöltank?
Der Platzbedarf eines Heizöltanks hängt von Bauart und Volumen des Behälters ab. Da moderne Ölheizungen in der Regel einen sehr viel geringen Heizölbedarf haben als ältere Technik, braucht man für die Lagerung des Jahresvorrats viel weniger Platz als vorher. Eine Batterietankanlage mit 3.000 Litern Lagervolumen beispielsweise, lässt sich auf rund 1,5 Quadratmetern Stellfläche unterbringen. Und ein Erdtank, den es mittlerweile auch für kleinere Lagermengen gibt, benötigt überhaupt keinen Platz im Haus.
Tankanlagen mit bis zu 5.000 Litern Fassungsvermögen können zusammen mit dem Heizkessel in einem Raum aufgestellt werden. Zu beachten sind dabei die Vorgaben der Feuerungsverordnungen des jeweiligen Bundeslandes. Festgelegt sind beispielsweise die Abstände zwischen Tankanlage und Heizgerät. Aber keine Sorge: Die Profis aus Heizungshandwerk oder Tankschutz-Fachbetrieben kennen sich aus und beraten Sie gern.
Wie sinnvoll ist es, weiter mit Öl zu heizen?
Das Heizen mit Öl hat viele Vorteile: Der Heizöltank ist gewissermaßen ein Energiespeicher im eigenen Haus und macht unabhängig. Im langjährigen Vergleich war Heizöl preiswerter als etwa Erdgas und bei einer Heizungsmodernisierung ist es häufig am günstigsten, beim vorhandenen Energieträger zu bleiben.
Auch mit Blick auf die Zukunft lohnt es sich bei Öl zu bleiben: Denn Öl-Brennwerttechnik ist hocheffizient, lässt sich ideal mit erneuerbaren Energien kombinieren und bietet durch den Einsatz neuer synthetischer Brennstoffe langfristig sogar eine klimaneutrale Perspektive.