Welche Informationen liefert das Label nicht?
Das Heizungslabel trifft keine Aussage über die Energiekosten. Beim Vergleich unterschiedlicher Effizienzlabel von Haushaltsgeräten sind Rückschlüsse auf die tatsächlichen Energiekosten möglich, da diese alle mit Strom betrieben werden. Bei Heizgeräten funktioniert das nicht so einfach, da es unterschiedliche Energieträger mit unterschiedlichen Preisen gibt. Eine besser gelabelte Anlage kann also im Betrieb teurer sein als eine mit einer schlechteren Effizienzklasse.
Auch darüber, ob ein bestimmtes Gerät zum individuellen Bedarf oder Gebäude passt, sagt das Label wenig aus. So ist beispielsweise eine Wärmepumpe zwar mit A+ gelabelt, für die Anwendung in einem Altbau kann sie trotzdem ungeeignet sein.
Worauf sollten Hausbesitzer achten?
An einer individuellen Beratung führt trotz Effizienzlabel kein Weg vorbei. Nicht jedes Heizsystem arbeitet in jedem Haus gleich wirtschaftlich. Die Heiztechnik muss dem jeweiligen Bedarf angepasst werden. Sowohl die Beschaffenheit der Gebäudehülle als auch die Einbausituation wirken sich nachhaltig auf die tatsächliche Effizienz der Heizung aus. Alle Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein und das System muss ordnungsgemäß installiert, betrieben und gewartet werden, um die im Energielabel angegebene Effizienzklasse auch im realen Betrieb zu erreichen.
Wer hilft bei Fragen weiter?
Erster Ansprechpartner in Sachen neue Heizung ist und bleibt der Fachhandwerker. Er kennt Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizsysteme und kann die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen. Auch unabhängige Energieberater sind gute Ratgeber bei der Auswahl der passenden Heizung. Sie betrachten das gesamte Gebäude und geben Tipps, welche weiteren Energiesparmaßnahmen sinnvoll sind.