Ziel Klimaneutralität: Technik von heute, Treibstoff von morgen
Klimaneutralität spätestens 2045. Das Ziel steht fest. Auf dem Weg dahin muss sich noch Einiges ändern – vor allem, wenn es um die Energieversorgung im Alltag geht. Im Moment klafft eine große Lücke zwischen dem Energiebedarf und den bereits vorhandenen regenerativen Energien. Die decken heute nämlich erst knapp 20 Prozent des Bedarfs ab. Und auch, wenn Effizienz und heimische Ökostromproduktion gesteigert werden, wird die Lücke nicht komplett geschlossen werden können. Dafür ist mehr Vielfalt gefragt: Eine ergänzende Möglichkeit zum Einsatz von knappem Grünstrom sind die sogenannten Future Fuels als weitere erneuerbare Alternativen für eine „grüne“ Zukunft.
Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft
Dekarbonisierung – also weg von den fossilen hin zu den erneuerbaren Fuels – ist in vielen Bereichen das Stichwort für eine klimafreundliche Zukunft. Das wird jedoch nicht in allen Bereichen durch Elektrifizierung allein möglich sein. Gerade der Mobilitätssektor wird es ausschließlich mit batterieelektrischen Antrieben schwer haben. Und auch, wenn es um die Erzeugung von Wärme in den Haushalten geht, wird es nicht nur einen Weg geben können. Alle Möglichkeiten der klimafreundlichen Wärmeerzeugung müssen zum Ziel beitragen können.
Vorteile bleiben erhalten: Speicherbarkeit, einfacher Transport, in moderner Technik einsetzbar
Mit den Future Fuels bleiben die gewohnten Vorteile der flüssigen Kraft- und Brennstoffe erhalten: Sie sind einfach speicherbar, mit der vorhandenen Infrastruktur leicht zu transportieren, überall auf der Welt herzustellen und in heute moderner Technik einsetzbar. Der einzige, aber entscheidende Unterschied ist, dass die Future Fuels im Vergleich zu ihren fossilen Vorgängern wie Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl klimaneutral sind.
Apropos Klimaneutralität: Für die Herstellung von Future Fuels wird Wasserstoff auf Basis von Grünstrom aus Wind- und Solarenergie oder Wasserkraft verwendet. Auch der benötigte Kohlenstoff wird der Umwelt als CO2 direkt aus der Luft oder aus Biomasse wie Abfallstoffen oder Algen entnommen. Und zwar in derselben Menge, die beim Einsatz der alternativen Brenn- und Kraftstoffe wieder frei wird. Es entsteht also bei der Herstellung und Nutzung eine ausgeglichene Kohlenstoffbilanz: ein klimaneutraler Kohlenstoffkreislauf. Das flüssige Ergebnis eignet sich sowohl zum Fliegen, Fahren als auch zum Heizen und kann in diesen Bereichen die bislang fossilen Kraft- und Brennstoffe nach und nach ersetzen.