Öl- und Gas-Brennwerttechnik sind gleich effizient
Öl- und Gas-Brennwertheizungen haben gleichermaßen einen maximalen Nutzungs- oder Wirkungsgrad von 98 Prozent. Denn sie arbeiten beide nach dem gleichen Prinzip. Unterschiede beim Nutzungs- oder Wirkungsgrade haben nichts mit dem verwendeten Brennstoff zu tun, sondern einzig mit der Konstruktion des Heizkessels. Der Energiegehalt des eingesetzten Brennstoffs kann auch bei Brennwert-Heizgeräten niemals zu 100 Prozent genutzt werden, da geringfügige Oberflächen-, Auskühlungs- und Abgasverluste in der Praxis nicht vollständig zu vermeiden sind.
Warum liest man manchmal von Nutzungsgraden über 100 Prozent?
Weil in der Produktwerbung teilweise ein Rechentrick angewendet wird: Bei der Darstellung der Energieeffizienz einer Heizungsanlage wird der Heizwert als Bezugsgröße genommen und einfach mit 100 Prozent angesetzt. Bei Brennwertgeräten wird dann der Wert der zusätzlich genutzten Kondensationswärme dazu addiert. So entstehen theoretische Nutzungsgrade von mehr als 100 Prozent.
Fachleute fordern seit Jahren, dass im Sinne der Verbraucher sämtliche Angaben von Wirkungs- und Nutzungsgrade auf den Brennwert bezogen werden. „Es kann aus keinem Heizkessel am Ende mehr Wärme herauskommen, als am Anfang in Form von Brennstoff hineingesteckt wurde. Dieses eherne Naturgesetz gilt auch für Brennwertkessel“, erklärte bereits im Jahr 2005 die Stiftung Warentest und befand es als „längst überfällig, diese Verdummung der Verbraucher zu beenden“.