Eine neue Heizung bringt eine Menge Vorteile mit sich. Nach der Modernisierung wird meist weniger Energie verbraucht und die laufenden Kosten und CO2-Emissionen sinken. Doch wie wird das Optimum erreicht? Das Institut für Wärme und Mobilität (IWO) hat dazu ein paar Tipps zusammengetragen.
Um den Bedarf zu klären, sollten sich Hauseigentümer und Experte abstimmen und offene Fragen zum Heizverhalten klären. Foto: en2x
Mit einer Öl-Brennwertheizung beginnt das Sparen direkt nach der Installation. Sofort mit dem ersten Einschalten arbeitet die Heizung sehr effizient und nutzt den eingesetzten Energieträger nahezu vollständig aus. „Um die größtmögliche Einsparung zu erzielen, sollten alle Komponenten einer Heizungsanlage optimal aufeinander abgestimmt und passend eingestellt sein“, so Christian Halper von en2x.
Wenn alle Komponenten einer Heizungsanlage optimal aufeinander abgestimmt und passend eingestellt sind, wird die höchste Energieeffizienz erreicht. Foto: en2x
Richtige Vorlauftemperatur einstellen
Haben sich die Hauseigentümer für ein Öl-Brennwertgerät entschieden, gilt es für den Experten, der das Modell einbaut, die Einstellungen so zu wählen, dass das gesamte Effizienzpotenzial ausgenutzt werden kann. Dazu gehört unter anderem auch die Abstimmung der Heizkurven- und Umwälzpumpeneinstellung, auf die an den jeweiligen Heizkörperventilen einregulierten Durchflüsse. Bei Bedarf müssen dazu alte Thermostatventile durch neue, voreinstellbare ersetzt werden. Grundsätzlich gilt: „Je geringer die Rücklauftemperatur des Heizsystems ist, desto besser kann der Heizkessel dem Abgas seine Restenergie entziehen und desto größer ist die Effizienz des Systems“, weiß Halper.
Eine weitere Einsparmöglichkeit ist die Einbindung von erneuerbaren Energien. Öl-Brennwertheizungen lassen sich leicht mit Solaranlagen auf dem Dach kombinieren. Wer eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage in seine Energieversorgung einbindet, spart weitere Energie, laufende Kosten und CO2 ein. Der Heizkessel springt nur noch dann ein, wenn nicht genug erneuerbare Energie zur Verfügung steht. Solche sogenannten Hybridsysteme lassen sich auch nach der Heizungsmodernisierung einrichten.
Ölheizungen können auch nach 2025 genutzt werden
Entgegen einiger Meldungen dürfen Ölheizungen nach 2025 ganz normal weiter betrieben und unter bestimmten Voraussetzungen auch neu eingebaut werden. Dazu gehört die Kombination mit erneuerbarer Energie, zum Beispiel mit einer Solaranlage. Wer seine Heizung auf diese Weise zum Hybridsystem erweitert oder schon erweitert hat, kann also auch nach 2025 ein neues Öl-Brennwertgerät einbauen. Durch den Wechsel von einer veralteten Heizung zu einem Hybridsystem mit Öl-Brennwertgerät, Photovoltaikanlage und Warmwasserspeicher mit integrierter Wärmepumpe können sowohl die Treibhausgasemissionen als auch die laufenden Energiekosten für die Strom- und Wärmeversorgung häufig deutlich reduziert werden. Maßnahmen an der Gebäudehülle verstärken die Einsparungen zusätzlich.
Für den verbleibenden Brennstoffbedarf könnten zukünftig alternative flüssige Brennstoffe genutzt werden, die das fossile Heizöl zunehmend ersetzen. Diese Future Fuels sind bereits in kleinen Mengen verfügbar und werden derzeit in verschiedenen Gebäuden europaweit eingesetzt – derzeit in rund 160 Ölheizungen. Für die neue Pilotinitiative „future:fuels@work“ sucht en2x nach Haushalten, die eine Modernisierung mit Öl-Brennwerttechnik planen oder gerade umsetzen – und im Anschluss daran treibhausgasreduziertes Heizöl einsetzen möchten. Diese Haushalte können sich um die Teilnahme an der Aktion bewerben. Das Teilnahmeformular gibt es beim Heizungsbauer oder Mineralölhändler sowie über die Infohotline unter Tel. 06190 9263 435.
Eine Solaranlage auf dem Dach erschließt weitere Einsparpotenziale und lässt die laufenden Kosten sinken. Foto: en2x